meseno-Spaghettibande

Erzählung eines ehemaligen „Meseno-Spaghettibanden“-Mitglieds, Julia Faust, von 2001-2005

An die Zeit im meseno erinnere ich mich sehr gern zurück. Es war mehr als eine Hausaufgabenbetreuung nach der Schule, denn die Erzieherinnen und ehrenamtlichen Mitarbeiter vom meseno gaben uns familiäre Nähe, Geborgenheit und verbrachten viel Zeit mit uns Kindern.

Meine Familie und ich kamen im Jahr 2000 von Russland nach Deutschland. In Heilbronn durfte ich dann 2001 zur Schule gehen und hatte durch das meseno gleich Anschluss gefunden und erste Freundschaften geknüpft. Uns Kindern fehlte es im meseno an nichts: wir wurden mit einem warmen, leckeren Mittagessen versorgt, bekamen Hilfe bei unseren Hausaufgaben und durften danach singen, spielen, basteln und werkeln.

Frau Christel Maier und Frau Regina Schulz, die zwei Bandenführer unserer sogenannten “Spaghettibande“, haben bei mir (bis jetzt!) einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Mit viel Herzblut und größter Hingabe haben sie sich um jedes einzelne Kind gekümmert, jeden Streit geschlichtet und uns Kindern so viel Liebe und Geborgenheit geschenkt. Mit Ihren tollen Ideen und dem abwechslungsreichen Programm war jeder Tag spannend und man freute sich schon morgens beim Aufstehen auf das meseno am Nachmittag.

Frau Ingrid Schmitt, Frau Elisabeth Beker und Frau Gerti Illig besuchten uns jeweils an einem Tag der Woche. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Schoko-Mint-Bonbons, die uns Frau Illig bei jedem Besuch austeilte und von denen alle nicht genug bekamen. Diese und viele anderen Kleinigkeiten waren für uns damals die Highlights des Tages.

Ich erinnere mich auch an Feste und Veranstaltungen, die im meseno stattfanden (z.B. Fasching). Als kleines Kind mit ausländischen Wurzeln kannte ich damals nur die russischen Feste und Gewohnheiten. Im meseno lerne ich die deutsche Kultur mit deren Festen und Werten kennen und lieben.

Bis 2005 hatte ich das Glück ein „meseno-Kind“ zu sein, danach war es Zeit für die weiterführende Schule. Frau Maier setzte sich damals mit vollem Einsatz für meine Aufnahme in die Privatschule „Katholisches Bildungszentrum St. Killian“ ein, worauf ich dort angenommen wurde. Ich absolvierte dort das Gymnasium und studierte anschließend Wirtschaftsingenieurwesen Richtung Bau und Immobilien in Stuttgart. Nun arbeite ich als Projektmanager im Bau- und Immobilienbereich in Frankfurt und sehe auf die schöne, unbeschwerte meseno-Zeit zurück. Damals legte jeder einzelne meseno-Erzieher den Grundstein für die meisten meiner Eigenschaften und Werte, wofür ich heute sehr dankbar bin. Einem Kind kann man nicht mehr bieten, als das, was uns im meseno damals geboten wurde. Ich bin sehr gücklich, dass ich einen Teil meiner Kindheit mit so tollen Menschen verbringen durfte und mir Werte schon im Kindesalter näher gebracht wurden, die heute sehr viel zählen.

Und nun fühlt es sich wie “Familie“ an, wenn man sich wiedersieht. Im Frühjahr 2018 fand ein Treffen der ehemaligen „Spaghettibande“ statt. Es war sehr schön und fühlte sich sehr vertraut an, wieder die Gesichter von damals zu sehen.

Ich bedanke mich bei allen Erzieherinnen und auch deren Partnern, da ich (es zu schätzen) weiß, wie viel private Zeit für uns Kinder genutzt wurde.

Herzlichen Dank!

Julia Faust.

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